Leipzig – Paris : Zwei Denkmalmessen, ein Vergleich
Der 18. Salon International du Patrimoine Culturel fand wie immer im November und im Pariser Carrousel du Louvre statt. Mit etwas über 300 Ausstellern, eine Steigerung von 20%, wurde die Denkmalmesse von den Veranstaltern als „sehr gut“ eingestuft. Doch gab es an den vier Tagen nicht mehr Besucher (ca. 20.000) als im Vorjahr. Trotz aller lobenswerten Mühen, die Messe nicht nur für ein reines Fachpublikum zu gestalten.
Bleiglaser zeigten ihr Können ebenso Wand- und Freskenmaler privater Kunstschulen aus Versailles. Mit ihren Trompe -l’oeil bannten sie die Blicke der Besucher. Erstmals gab es OFF-Atelier-Besuche außerhalb der Messehallen in der Ile-de-France. Die Idee hatten die Grands Ateliers de France, einer Generalvertretung von 5400 Handwerkern, und Serge Nicole, ihr Präsident und zugleich dynamischer Messeleiter. Die Idee war gut; inwiefern sie genutzt wurde, war nicht zu erfahren.
Die Messe, die sich nach einer tiefen Krise vor drei Jahren langsam wieder fängt, wirft noch immer Fragen auf : zum einen klagen Aussteller über die hohen Standmieten, die, so der von Anfang an in Paris ausstellende deutsche Pigmenthersteller Kremer GmbH & Co. KG, die Messe zu einer der teuersten Europas werden lassen. Die Rentabilität für die Aussteller ist somit fraglich. Kleine, spezialisierte Handwerksunternehmen können sich die Messe nicht leisten.
Zum andern nimmt sich die von der Messeleitung hervorgehobene „internationale“ Ausrichtung mit 13 Ländern beim näheren Hinsehen bescheidener aus. Zwar präsentieren sich Spanien und Portugal mit Ständen und Zagreb warb für Tourismus, aber aus Deutschland gab es nur zwei – noch dazu mühsam zu findende – Aussteller. Zentral- und Osteuropa fehlten gänzlich. Oder waren sie nur versteckt? Wer als Besucher die Aussteller nach Ländern suchen wollte, hatte Schwierigkeiten. Klare Hinweise fehlten sowohl im Übersichtsplan als auch im Katalog. „ Ich habe in diesem Jahr beide Messen mitgemacht. Die Leipziger Messe denkmal ist eindeutig internationaler “, urteilt Antoinette Roze, Direktorin der traditionsreichen Seidenmanufaktur Roze aus Frankreich. Dabei hat die Leipziger nur ein Land mehr im Messerepertoire als Paris, aber jeder 5. Aussteller kam aus dem Ausland und viele der 13.600 Besucher an den drei Tagen aus Nachbarländern. Für die in der Touraine angesiedelten Unternehmerin ist die denkmal dennoch ein strategischer Standort: „Wer Handel mit Ost- und Mitteleuropa treiben will, knüpft hier die Kontakte.“ Aber ohne Messe-Nachbereitung, sagt sie, ginge es auch hier nicht.
Die alle zwei Jahre in Leipzig stattfindende denkmal, „Europäische Messe für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung“, feierte unter dem Motto „Holz“ im November ihr zehnjähriges Jubiläum. Der diesjährige Partner Russland war umfangreich vertreten. Aber auch Frankreich ließ sich mit über zehn Ausstellern sehen. Dank der Förderung durch Ubifrance sowie der Region Centre, konnten auch kleinste Betriebe wie das Atelier d’ Offard, Hersteller historischer Tapeten, anreisen.
Dank dem Partenariat mit der MUTEC (Internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellugnstechnik), die in derselben Halle ausstellte, wirkte die denkmal im übrigen zeitgemäß und attraktiv. Solche Medientechnologien wünschte man sich auch mehr in Paris.
Bleibt die Frage nach dem Messerythmus. Während die Leipziger Veranstalter der denkmal sich auf einen Zweijahresrythmus beschränken, besteht Paris auf eine jährliche Leistungsschau. Im nächsten Jahr wird der Kulturdenkmalsalon erstmals im Grand Palais stattfinden. Ob dies die Kosten für Veranstalter und Aussteller senken wird, bleibt fraglich.
Trotz Kritik sind sowohl der Salon International du Patrimoine Culturel als auch die denkmal für den Kulturerbebegeisterten eine einmalige Vitrine, um in Kürze Denkmal-Organisationen, Unternehmer und Handwerker zu entdecken. Darunter manchen Juwel wie die kleine Seidenmanufaktur aus Crimmitschau, inzwischen Lieferant der Hofburg in Wien, die französische Fächerherstellerin oder den deutschen Möbel- und Kunsttischler in Paris. (MoNo)
Paris-Leipzig: Deux grands salons du patrimoine et un bilan
Deux grands salons consacrées au patrimoine ont ponctué le mois de novembre. A Paris, le Salon International du Patrimoine Culturel se présentait comme d’habitude au prestigieux Carrousel du Louvre, avec des coûts des stands parmi les plus chers de l’Europe. Aussi certains participants étrangers, tel que les pigments Kremer, se posent la question de continuer à y participer. Malgré un bilan positif, affiché par les organisateurs et une augmentation de 20% des exposants, (un peu plus de 300 au total), le nombre des visiteurs, autour de 20.000, est resté stable. Dommage, car la foire essayait de faire peau neuve en proposant, entre autres, des visites d’ateliers „OFF“ en Ile-de-France grâce à son dynamique gérant Serge Nicole.
Avec 13 pays participants affichés, le Salon paraissait pourtant moins international que son homologue à Leipzig, la denkmal. Une impression partagée par Antoinette Roze, dirigeante de la prestigieuse soierie Roze à Tours. Cette année, elle a participé aux deux salons. Pour elle, cherchant à exporter vers l’Europe Centrale et de l’Est, la denkmal reste incontournable. La foire fêtait d’ailleurs son 10ème anniversaire qu’elle partageait avec la Russie, pays partenaire. La France était bien représentée avec une dizaine d’entreprises grâce au soutien financier d’Ubifrance et de la Région Centre. Avec une présence massive de nouvelles technologies utiles pour les musées, archives et l’inventaire des monuments, Leipzig, la moderne, surfait bien sur la vague des questions d’actualités. Tout en mettant le thème du „Bois“ en avant, tandis que Paris avait choisi l’ Ecologie.
En 2013, le rendez-vous pour le Salon International du Patrimoine Culturel est fixé au Grand Palais, un endroit encore plus prestigieux et, sauf miracle, forcément plus cher pour les exposants. Cette ambition en vaut-elle la peine? La denkmal, plus sage, ne se remontrera qu’en 2014. Reste que les deux salons sont de belles vitrines pour faire connaître en peu de temps les différents acteurs du patrimoine auprès d’un cercle d’ enthousiastes. (Réd.)