Die schönsten Nachwehen eines südfranzösischen Sommers: Manfred Hammes, « Durch den Süden Frankreichs. Literatur, Kunst, Kulinarik » (Nimbus Verlag, 2. Aufl. 2019)
Der Sommer flog davon, leicht und spielerisch wie eine durstige Schwalbe am Brunnen. Der Duft von Lavendel betört als schwache Nachwehe im Wind. Im Herbst lassen Erinnerungen an den Sommer uns wehmütig werden. Und dann kommt eines Tages ein Buch ins Haus, das uns den südfranzösischen Sommer so präsent werden läßt als ob er vor der Haustür stünde: « Durch den Süden Frankreichs. Literatur, Kunst und Kulinarik » (Nimbusverlag, 2. Auflage 2019). Geballte 700 Seiten, aufgelockert mit einer Fülle oft unbekannten Fotos bekannter Persönlichkeiten. Autor Manfred Hammes hat zweimal vor Ort – will
heißen an hunderten Orten – recherchiert, sich auf vielseitige Spurensuche in Leben, Literatur und Kunst begeben und sich dabei den Magen köstlich vollgeschlagen – nach Art eines Gourmets und nicht Gourmand versteht sich. Er bleibt ein höflicher Gentleman des Reisens. Achtzehn Jahre liegen zwischen seiner ersten und letzten Reise zu diesem Buch, das er, der Blogger im Nebenberuf, unbedingt schreiben, aber kein Verleger haben wollte. Nur der stille, freundliche, dem Menschen zugewandte Verleger Bernhard Echte erkannte den Wert des Werkes. Er spürte dessen verborgene Sehnsucht, das herausragende Wissen und die gelebte Kraft des Autors. Sitzt er doch selbst mit seinem kleinen, aber sehr feinen Verlag an einem
inspirierenden Kraftort,. So fanden sich zwei und mit der ehemaligen Nimbus-Verlagsassistentin Julia Knapp, drei, die ein Buch gestalteten, das, wie vom Autor angedacht, ein echter « Reiseverführer » wurde. Bereits in der zweiten Auflage, verdient es noch mehrere Runden. Man mag „Durch den Süden Frankreichs“ nicht aus der Hand legen, blättert hier, schaut dort, erinnert sich, erfährt Neues, will hin und ist doch schon da! Ein in seiner Vielfalt, Belesenheit und humorvollen Leichtigkeit selten gewordenes Werk, das auf diverse (vor-)weihnachtliche Gabentische gehört. Das Buch verführt jeden – außer vielleicht jene, die dem Süden nichts abgewinnen können und lieber in den hohen Norden reisen. Auch davon berichtet der Autor nachsichtig zwischen Trüffelspuren, Kürbiskernkuchen mit bitterer Orangenschokoladesauce und der Lektüre von ex-Lehrer Henri Bosco, dem im Süden sonnig eingestimmten Albert Camus. Hin- und her reisend zwischen Maler Cézanne und malerischen, einsamen Cevennen. Sechzehn reich illustrierte Postkarten schickt er uns als Kapitel. Eine weitere hübsche Idee. Lasst uns also Postkarten lesen – und wieder selber schreiben, um wachen und verliebten Blickes, wie Autor Manfred Hammes zu reisen. Über ihn erfährt man übrigens am wenigsten, was klassische biografische Fakten betreffen. Über Facetten seiner Seele um so mehr. Das reicht für die genussvolle Lektüre.
© Bettina de Cosnac, Hg. und Chefred. Monumentum Nostrum
Les plus belles réminiscences d’un été « très sud » en France: Manfred Hammes « Durch den Süden Frankreichs, Literatur, Kunst, Kulinarik » (Nimbus Verlag, 2. Aufl. 2019)
L’été s’envolait joyeuse comme l’hirondelle assoiffée du puits. Le parfum de lavande, un souvenir subtil au vent. L’automne nous rend nostalgique et puis, un beau jour, un livre se trouve sur le paillasson de votre porte, livre qui vous fait penser que l’été est de retour. « Durch den Süden Frankreichs, Literatur, Kunst, Kulinarik » (Nimbus Verlag, 2. Aufl. 2019).Rien que 700 pages pour le décrire, allégé par de nombreuses photos peu connues de gens très connus. L’auteur Manfred Hammes a recherché deux fois sur place, plus précisément, à des centaines de places pour retracer l’art, la vie et la littérature tout en pensant à bien nourrir son estomac, bien entendu,
comme gourmet et non gourmand. Il reste un gentleman poli du voyage. Dix-huit ans se sont passés entre les deux voyages pour ce livre que le bloggeur voulait absolument écrire et qu’aucun éditeur ne voulait avoir. Jusqu’à ce qu’il trouve Bernhard Echte, éditeur tranquille, tourné vers les autres. Il sentait tout de suite la valeur intrinsèque de l’œuvre, étant lui-même avec sa maison d’édition basée dans un endroit nourrissant. Avec son ancienne assistante Julia Knapp, ils faisaient ce livre à six mains. Il en sort un vrai « séducteur de voyage » qu’on a du mal à poser, préférant le feuilleter à maintes reprises, lisant ici, apprenant par là. Seize cartes postales au lieu de chapitres, entre truffes à l’orange, les Cévennes, des rendez-vous avec Henri Bosco, Paul Valéry ou des exilés de guerre. On apprend beaucoup sur le sud de la France, mais très peu sur l’auteur. Nous recommandons aux amateurs du sud et aux éditeurs français d’y jeter un œil. (MoNo)