Tribune franco-allemande des Parcs, Jardins et Monuments Historiques – Deutsch-Französisches Park-, Garten- und DenkmalMagazin

 

Denkmalpflegerisches Handwerk hat goldenen Boden – auch wenn die Wirtschaft anders denkt

Restaurator in der Denkmalpflege – das renommierte Görlitzer Ausbildungszentrum bietet noch  Ausbildungsplätze

Andreas Vogel, langjähriger Leiter des Görlitzer Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege e. V. (GFBZ) hat noch Hoffnung: 2014 feierte das ausschließlich von der größten privaten Stiftung Deutschlands, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz finanzierte Zentrum sein 20 jähriges Jubiläum. Aber für die neuen, im November 2014 beginnenden Fachlehrgänge zum „Restaurator im Handwerk“ fehlt derzeit die Nachfrage.

 

 Mit 11 Anmeldungen in 4 verschiedenen Gewerken kann nur ein Kurs mit fünf Tischlern durchgeführt werden. Sechs müssten es auch hier sein, um einigermaßen kostendeckend ausbilden zu können. Zehn wären ideal. Deshalb wird der Görlitzer Leiter für den Qualifizierungslehrgang auf der denkmal in Leipzig im November persönlich werben.

Noch 2013 verbuchte das renommierte Ausbildungszentrum in der Denkmalvorzeigestadt Görlitz 19 Lehrgangsteilnehmer in 3 Gewerken. 2012 waren es sogar 28. „Aber“, seufzt Andreas Vogel, „die Kommunen und Länder gehen in der Denkmalpflege nicht mehr mit gutem Beispiel voran. Statt Fachkräfte zu nehmen, suchen sie die billigsten Anbieter für die Restaurierung.“ Würde man gar, wie einst angedacht, die strengen, nach der Wende eingeführten Denkmalpflegegesetze lockern, fielen womöglich 40.000 qualifizierte Arbeitsplätze allein in Sachsen weg. „Sondermüll, wie Styropor, kommt an Denkmalen zur Wärmedämmung zum Einsatz. Von der Charta von Venedig wird bei historischen Gebäuden fast gar nichts mehr respektiert“ erläutert der Ausbildungsleiter. Dabei sei die Formel einfach: „Respektvoll und erhaltend mit der Bausubstanz umgehen. Zement und Erdöl weglassen“.

Was sich so griffig anhört und einleuchtet, erfordert für die Restaurierung Fachkenntnisse. Entsprechend müssen die potentiellen Kursbewerber bereits den Meistertitel besitzen oder eine zweijährige Grundausbildung im jeweiligen Handwerk nachweisen, um darauf ihre Denkmalpflegequalifikation aufzubauen. Steinmetze, Maurer, Maler, Tischler, Stuckateure und Zimmerer können in Görlitz, wenn sie Meister sind, sich zum Restaurator im Handwerk ausbilden lassen (Kosten 3300,- Euro; 608 Std., plus Verpflegung, Unterbringung und Prüfungsgebühr) oder als Geselle (2300,- Euros; 440 Std. plus Nebenkosten) den Geprüften Fachhandwerker im jeweiligen Gewerk abschließen. Zuschüsse für die Lehrgangsgebühr sind in Deutschland möglich. Über Bildungsgutschein, BAföG, auch über die Arbeitsagentur ist eine Förderung möglich.

Der Nachfragerückgang im qualifizierten Handwerk betrifft nicht nur Görlitz. Längst haben sich acht der ca. 25 deutschen Ausbildungszentren zusammen mit dem Zentralverband des deutschen Handwerks in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Auch europaweit wird man aktiv und versucht auf Initiative Belgiens, „Patrimoine Wallonie“, die FEMP (European Federation for Architectural Heritage Skills) ein gemeinnütziges Netzwerk zu gründen und damit eine internationale Lobby aufzubauen. Hier will sich das Görlitzer Fortbildungszentrum eventuell mit seinen Kompetenzen im Osten einbringen. Mit seinen Beziehungen zu Polen und Tschechien, sogar hinauf bis Schweden und Russland.

An den Qualifizierungskursen zum Restaurator in Görlitz können übrigens auch ausgebildete Handwerker aus dem Ausland z.B. Frankreich teilnehmen, vorausgesetzt sie beherrschen die deutsche Sprache.

Zimmmerer Schnitzen„Die Unterbringung“, so Andreas Vogel, „kostet in unserem Gästehaus nur 75 Euro die Woche.“ Dank der Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalpflege, die ihre Aufgabe noch heute so ernst nimmt, wie in der ersten Stunde der Gründung des Zentrums 1991. Langfristig gesehen zahlt sich eine zusätzliche Qualifizierung im Handwerk für Betriebe aus. Ein weiteres Standbein dient immer der Absicherung eines Unternehmens in Krisenzeiten. Nicht zuletzt sind alte Handwerkstechniken auch bei einem anspruchsvollen Auftraggeber immer einsetzbar.

Dr. Bettina de Cosnac, Journalistin, Buchautorin, Chefred. Monumentum Nostrum

 

Restaurateur du patrimoine : le centre de formation des métiers d’art à Görlitz propose encore des stages de qualification

Les métiers d’arts sont des poules d’or – même si l’économie actuelle ne leur donne pas raison

Tischler Restaurierung eines RundfenstersAndreas Vogel, responsable du Centre de formation aux métiers d’art de Görlitz (GFBZ) est plein d’espoir : le centre fête cette année ses 20 ans. Financé entièrement par la Deutsche Stiftung Denkmalschutz, la plus grande fondation privée du patrimoine en Allemagne, il a cependant du mal à remplir ses stages de qualifications aux différents métiers d’arts, stages  de « Restaurator im Handwerk ». Ceux-ci débutent en ce mois de novembre. Mais pour quatre formations spécialisés du patrimoine, il n’ y a eu pour l’instant que onze inscriptions. Il y a deux ans, 29 intéressés s’étaient inscrits. Depuis, le chiffre va en reculant. Nul ne s’étonne vraiment comme la politique des Länder et des communes tend, en matière du patrimoine, à faire appel à l’offre la moins chère sur le marché quand il s’agit de sauver un bien classé. Les entreprises qualifiées se trouvent ainsi délaissées. Pourtant toute qualification a son prix !

En 2014, seule la formation  d’ébéniste du patrimoine aura donc lieu si une sixième personne s’inscrit au cours. Aussi Andreas Vogel se rendra-t-il à Leipzig début novembre afin d’y promouvoir ses formations qualificatives lors de la denkmal Leipzig, la plus grande foire européenne du patrimoine.

Le recul des artisans restaurateurs qualifiés pour travailler dans le secteur du patrimoine est un problème européen. „Patrimoine Wallonie“, une initiative belge,  essaye de créer un lobby au sein de l’Europe en créant une nouvelle association  FEMP (European Federation for Architectural Heritage Skills). Le centre de formation de Görlitz envisage d’y apporter ses contacts avec les pays de l’Est.

Pour revenir aux formations qualifiantes en Allemagne: tout artisan  ébéniste, tailleur de pierre, stucateur, peintre, doreur etc., ,parlant l’allemand pourra s’ y inscrire. Les coûts de „maître“ s’élèvent à  3300,- euro; 608 h., plus hébergement/nourriture;  ou apprentis, Geselle, 2300,- euros; 440h. Il est bon à savoir que l’hébergement dans le centre même ne coûte que 75,- euros/semaine!

Concluons en précisant que toute entreprise profitera à  long terme d’avoir une main-d’œuvre qualifiée. Même si, à court terme, la qualification supérieure aux métiers du patrimoine ne semble bénéficier qu’aux personnes formées. (MoNo)

 

 

Artisans qualifiés et monuments classés: une préoccupation aussi en France

A Paris, au Salon international du patrimoine culturel les Ateliers de France et les vmf honorent le savoir-faire des métiers d’art 

 

sablage-3MBDCConscients des difficultés rencontrées par les artisans qualifiés, les Ateliers d’Art de France et les VMF, association des Vieilles Maisons Françaises, se sont réunis pour promouvoir les métiers d’art en France. Leur geste n’est pas des moindres avec un chèque à la hauteur de 5000,- € qui honore un artisan qualifié.

Cette année, le prix des « Métiers d’art et du patrimoine bâti » est attribué à deux artisans qualifiés. L’un va à Maria da Costa, émailleur sur lave installée en Auvergne. Dernière dans son genre, l’émailleur veut créer une formation qualifiante. Pour cela elle cherche un apprenti à qui transmettre son savoir rare et donc précieux. Un chèque du même montant va au murailler Manuel Duveau. Spécialiste de la pierre sèche, il rêve de mener à bout un projet de construction d’une traditionelle chibotte ensemble avec des intéressés. Sans cet argent, il n’aurait pu qu’en rêver.

Comme eux, beaucoup d’artisans des métiers d’art et du patrimoine bâti se révèlent d’être des perles rares, pleins d’espoir et d’énergies.  Il leur faudrait plus de reconnaissance et du soutien matériel en ces temps économiquement difficiles, où la politique de l’ Etat va à l’ encontre de la sauvegarde du patrimoine français.

Dr. Bettina de Cosnac, Journalistin, Buchautorin, Chefred. Monumentum Nostrum

 

 

Auch Frankreich sorgt sich um das » Handwerk

Auf der internationalen « Pariser Messe des Kulturerbes » verleihen die « Ateliers de France » und die vmf ihren gut dotierten Handwerkspreis

Zum zweiten Mal fördern die « Ateliers de France » und die private Denkmalschutzorganisation « Vieilles Maisons Françaises » (vmf) gemeinsam das Handwerk in Frankreich. Gleich zwei Preisträger haben sie in diesem Jahr ausgewählt, um sie mit jeweils 5000,-€ in der Vermittlung ihres Fachwissens an interessierten Nachwuchs zu unterstützen. 

Maria da Costa im Atelier

Maria da Costa im Atelier

Maria da Costa beherrscht die seltene Kunst der Emailmalerei. Sie lebt in der Auvergne und gilt als letzte qualifizierte Vermittlerin ihres Handwerks. Maurer Manuel Duveau hingegen, ist Spezialist für das Mauern ohne Zement. Auch er wird das Geld zur Vermittlung seines fachlichen Könnens nutzen. Schon lange träumte er davon, in der Touraine ein eigenes Fortbildungsprojekt auf die Beine zu stellen und zu leiten. Nun wird er es mit interessiertem Nachwuchs im kommenden Jahr 2015 verwirklichen.

Viele solcher menschlichen « Perlen » , die ihr Handwerk mit Kompetenz und Leidenschaft betreiben, warten letztlich auf Anerkennung und Förderung. Besonders qualifizierte Handwerker leiden unter dem Sparkurs der derzeitigen französischen Regierung, die den Denkmalschutz aus Kostengründen und Desinteresse hintenan stellt. (MoNo)

 

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