Tribune franco-allemande des Parcs, Jardins et Monuments Historiques – Deutsch-Französisches Park-, Garten- und DenkmalMagazin

Die fröhlichen Männer und Frauen der European Buxus- und Topiary-Society (EBTS), Frankreich

 

 

Feenhafter französischer Topiari-Garten; © Patrick Salembier

Feenhafter französischer Topiari-Garten © Patrick Salembier

Es gibt noch immer Gärten mit besonderer stilistischer Handschrift. Jene, die ihre eigenen Fans haben. Zu solchen gehören die immergrünen Gärten der Buxus und Topiari.

Der Franzose Patrick Salembier hatte sich vor gut fünfzehn Jahren ein Stück Land in der Picardie gekauft, wollte es gestalten. Möglichst so, dass es dort immer grünte und ihm nicht zuviel Arbeit machte. Schritt für Schritt zeichnete und bepflanzte er seinen Garten, inspiriert von den in Form geschnittenen Barockbepflanzungen französischer Schlösser. Besonders

ETBS-Frankreich; © Yann Monel

ETBS-Frankreich © Yann Monel

die Formschnitte der Ziergehölze in Versailles hatten es ihm angetan. Eine von Königsgärtner Le Nôtre begründete „grüne“ Formensprache. Und da er bald den Chefgärtner des einstigen Königsschlosses persönlich kannte und er auch Hilfestellung von benachbarten pikardischen Gartenbesitzern erhielt, kam ihm 2003 die Idee eine Buxus-Gesellschaft in Frankreich zu gründen.

Vorbild waren die Briten. Lord Cavendish of Furness stand Pate. Ranghöchstes, illustres Ehrenmitglied wurde S.K.H. Prinz Charles. Weitere Ehrenmitglieder sind Joël Cottin, Chefgärtner von Versailles und Lynn R. Batdorf frührerer Kurator der Boxwood Collection im US-National Arboretum (Washington D.C.) . Seit 1982 ist er damit beschäftigt, den Buxus weltweit zu erfassen. Seine Boxwood-Enzyklopädie ist ein Standardwerk. Die interessanteste Doktorabeit über die Familie der „Buxacées“ wurde übrigens von einer Französin, Mme Th. Mathou, 1940 in Toulouse verfasst. Der duftende Buxus hat das immense Privileg, millionenweite Verbreitung auf US-Dollarnoten zu finden. Solche amüsanten Details lernt man als Mitglied der EBTS, Frankreich.

Bewusst beschränkt Patrick Salembier die Mitgliederzahl auf 400. Es erlaubt ein besseres Kennenlernen der Mitglieder untereinander und einen regeren Austausch.

Schloss Champs-de-Bataille;© Yann Monel

Schloss Champ-de-Bataille© Yann Monel

Ebenso erleichtert es die Reisen zu den schönsten Gärten Europas und in Übersee. In diesem Jahr geht es ins Grüne nach Bordeaux, Dresden und Sachsen-Anhalt; 2018 in die Gärten Bayerns. Mit Vorliebe besichtigen die « Buxianer » auf diesen Reisen private Gärten, wie in Frankreich den einzigartigen, bretonischen Topiaire Garten La Balbue. Teilweise ist hier der Zierholzschnitt von japanischer Raffinesse, so dass jeder Baum wie unbeschnitten wirkt und doch als Kunstwerk steht. Oder jene private Buxus-Gärten wie Marqueyssac oder des normannischen Schlosses Champ-de-Bataille, das Dekorateur Jacques Garcia erwarb und restaurierte. Hier traf man sich zum Jahresessen 2017.

Für Buxusschnitte empfiehlt Patrick Salembier die leichteren, japanischen Scheren. Er vertreibt sie, da sie in Frankreich schwer zu bekommen sind. Ebenso entwirft der frühere Luxus-Immobilienhändler inzwischen selber Gärten, etwa den kleinen Kirchengarten im schicken Badeort Touquet, dessen Bepflanzung den Motiven der Kirchenfenster nachempfunden sind.

Was die asiatische Raupen- bzw. Schmetterlingsplage betrifft, die derzeit dem europäischen Buxus zusetzt und von den duftenden Zierkugeln oder Pyramiden meist nur noch die braunen Zweiglein – und damit Skelette – übrig lässt, so hat die Gesellschaft Abhilfe gefunden: Taxus (Eibe) ist oft genauso dekorativ.

Das Beschneiden sollte man aber nur fachmännisch lernen. Fehler kommen einem teuer zu stehen, denn Buxus wächst langsam. Diese und andere Tipps, teils von der amerikanischen Boxwood-Association übernommen, werden in der Hochglanzzeitschrift der EBTS erläutert. Neben informativen Sachtexten finden sich viele unterhaltsam geschrieben Geschichten und Sprüche.

Die EBTS ist letztlich auch ein Verein von fröhlichen, sich selbst nicht allzu Ernst nehmenden Gartenliebhabern und Epikuräern. Gewiss, sie arbeiten ernsthaft an der Verbreitung und der Verteidigung immergrüner Buxus-Gärten. Denn diese sind, selbst bei Regen oder Schnee, immer eine Augenweide.

Aber vergnügt, so beobachteten wir bei der EBTS – Frankreich, gärtnert, lehrt und lernt es sich um vieles besser.

 

Bettina de Cosnac, Hg. und Chefredakteurin, Monumentum Nostrum

 

 

Les joyeux amateurs de jardins de la « European Buxus and Topiary Society » (EBTS), France 

 

Quiconque a la chance de devenir l’un des 400 membres de l’antenne française de l’ European Buxus Society (EBTS), peut s’ estimer heureux: 

Formschnitte in Champs-de-Bataille; © Yann Monel

 Jardin des buis à Champ-de-Bataille© Yann Monel

ce plafonds a été fixé par Patrick Salembier, président et membre fondateur depuis 2003 de la section France de la Société Européenne des Buxacées et Topiaires. Lui-même s’est formé en aménageant un jardin en Picardie. Ensuite, en créant des écrins de verdure comme celui de l’église du Touquet, petit jardin inspiré par les motifs des vitraux.

Le grand patron de cette association sélective, anglaise à l’origine, est Lord Cavendish of Furness ; son plus illustre membre d’honneur HRH the Prince of Wales, K.G., K.T. Côté français le membre d’honneur est Joël Cottin, jardinier en chef de Versailles, un expert dans le domaine de la taille, façon Le Nôtre.

D’ailleurs, la thèse la plus intéressante sur la « famille des buxacées » fût rédigée par une femme, une Française, en 1946 à Toulouse. Un détail important pour le grand recenseur mondial des Buxus, l’Américain Lynn R. Batdorf, lui-même auteur d’une

Buxus en hiver; ©Patrick  Salembier

Buxus en hiver ©Patrick Salembier

encyclopédie qui fait date. Longtemps il cherchait à se procurer une copie de cette thèse. C’est le président France, Patrick Salembier, qui la lui remît en mains propres lors d’un congrès aux Etats-Unis.

Etre en contact avec de tels experts, visiter des jardins « verts toute l’année », comme, en France, Marqueyssac ou, en partie, les topiaires de Champ-de-Bataille, apprendre l’art de la taille à la japonaise, tels sont les objectifs de l’EBTS-France. On y organise des voyages, échange sur l’art de la taille et s’interroge sur les maladies qui ravagent en ce moment ces plantes odorantes. Ces astuces et d’autres idées sont à lire dans leur magnifique revue éditée une fois par an et pimentée de citations sur le jardinage. Car, à la EBTS, on est, certes, expert ou amateur éclairé des buxacées et des topiaires, mais on ne se prend pas trop au sérieux ! A défaut d’un prix, MoNo aime leur « décerner » une devise : Tout épicurien jardinier se soigne d’abord et soigne son jardin. Peut-être une jolie devise à retenir et à faire sienne. (MoNo)

 

 

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