Tribune franco-allemande des Parcs, Jardins et Monuments Historiques – Deutsch-Französisches Park-, Garten- und DenkmalMagazin

« Zum Herrensitz gehört auch ein Garten » – Jean-Pierre Gentilhomme hat sich mit Châtelaison einen doppelten Traum erfüllt

 

 „Für altes Gemäuer habe ich mich schon als Kind begeistert“, sagt der über 70jährige noch immer leidenschaftlich, als er uns durch seine herrliche Anlage führt. Jean-Pierre Gentilhomme und seine Frau hatten sich mit Beginn der Rente auf die Suche nach einem geeigneten Objekt gemacht, das sie – ohne Architekt – restaurieren und zu ihrem Alterssitz herrichten könnten. Im Loiretal nahe Doué-la-Fontaine wurden sie fündig. Am Ortseingang des Städtchens Saint-Georges-sur-Layon entdeckten sie 1976 das Manoir de Châtelaison, ein Renaissance-Herrenhaus mit 2 000 m² Grundfläche, das genau ihren Vorstellungen entsprach. Um genügend Platz für die Anlage eines zum Stil des Hauses passenden Gartens zu haben, kauften sie einen angrenzenden, landwirtschaftlich nicht mehr genutzter Gebäudekomplex hinzu. „Abreissen!“, entschieden die neuen Besitzer des Terrains, die damit rund 6 000 m² Fläche hinzugewannen.

Zunächst aber frönten sie 20 Jahre lang mit kolossaler Energie und hohem finanziellem Aufwand der Restaurierung des stattlichen, denkmalgeschützten, aber kurz vor dem völligen Verfall befindlichen Manoir. Nur 5 Prozent der Kosten für die Wiederherstellung der Aussenmauern steuerte die staatliche Denkmalpflege bei. Mit grösster Sorgfalt bemühten sich die Gentilhommes, ihren Schatz möglichst nach den noch erkennbaren historischen Vorgaben wieder herzurichten und für ihre Zwecke bewohnbar zu machen. So verweist das Dekor über dem Eingang unmissverständlich auf die Vorläuferepoche der Renaissance. 1987 waren die dringendsten Instandsetzungsarbeiten beendet, das Dach neu gedeckt, die eingestürzte Zwischendecke wieder eingezogen. Nun gab es für die neuen Besitzer nur noch ein Ziel: den Garten.

Für ihn schwebte Gentilhomme kein besonderer Stil vor, keine Kopie klassischer Vorbilder, auch keine seltenen oder einzeln stehenden Bäume, für die ohnehin nicht genügend Platz gewesen wäre. Klar war aber der geometrische Entwurf. Die Anlage sollte „sehr strukturiert sein, mit Perspektiven, die bei jedem Richtungswechsel den Blick auf etwas Anderes, ein neues Ambiente“ richten würden. So entstand „eine Anlehnung an drei verschiedene Stile“: ein Gartenteil ist mit seiner mathematisch-strengen Linienführung, Bepflanzung und Gestaltung eindeutig von Le Nôtre und Versailles inspiriert; ein zweiter erinnert an Gärten in der Toskana, und der dritte, weniger raumgreifend als die anderen, orientiert sich laut Gentilhomme an der englischen Gartenkunst. Auf einer kleinen, wie alles andere künstlich erzeugten Anhöhe treffen die beiden Hauptachsen zusammen, von denen jede an ihrem Ende mit einem speziellen Motiv oder augenfälligen Elementen wie etwa kleinen Brunnen abschliesst. Zu ihnen hin geleiten massive, formgeschnittene Hecken. Leicht oberhalb der Hauptwege hat Gentilhomme scheinbar planlos regionaltypische Bäume und Sträucher verteilt, um sie mit den umliegenden Gehölzen zu harmonisieren. Sie werden jedes Jahr neu geschnitten.

Den für Besucher – es sind pro Jahr mehrere hundert –  nach Voranmeldung jederzeit offenen traumhaften Privatgarten modelliert das Ehepaar quasi ununterbrochen. Die ersten Pflanzen wurden vor knapp 30 Jahren gesetzt, die letzten Veränderungen gerade in diesem Jahr vorgenommen. Auf sein Garten-„Patchwork“, wie er sein Werk nennt, ist der Gestalter zu Recht stolz. Sofern möglich, führt er seine Besucher selbst, um sie auf die vielen kleinen Besonderheiten neben der „Highlights“ hinzuweisen. Diskret beschilderte Wege, gemütliche alte Holzbänke, Sitzgruppen und auch ein kreisrunder Teich mit Springbrunnen laden zum Pausieren oder Meditieren ein. In die Anlage eingestreut sind 28 solcher spezieller „Interessenpunkte“, darunter ein „zeitgenössischer“ Garten, der jedes Jahr neu und anders bepflanzt wird, sowie ein dezent angelegtes „Labyrinth“ mit einem eleganten Kranich-Paar in der Mitte.

Zwei Stunden Mussezeit in seinem Garten, empfiehlt der Besitzer des Manoir Châtelaison und unterstreicht, worum es ihm vor allem gegangen ist: Nichts in dem Garten und auch nicht sein Gesamtkonzept sollten in Konkurrenz zum Herrensitz treten und dessen Schönheit beschneiden. Seit 1987 steht das Manoir auf der Denkmalschutzliste der „monuments historiques“. Es gehört ebenso zur Aspéja, die besonders schöne „jardins des pays de Loire“ vereint.

Dr. Jürgen Briem, Journalist, Paris

 

 

 

« A tout manoir, il faut un jardin ». Jean-Pierre Gentilhomme a réalisé avec Châtelaison un double rêve.

 

Judith und Fesles Oktober 2013 076A 70 ans, Jean-Pierre Gentilhomme, propriétaire du Manoir de Châtelaison à Saint-Georges-sur Layon (Loire), manifeste toujours autant d’enthousiasme pour les vieilles pierres. Propriétaire depuis 1976 de ce joli manoir renaissance qui était à l’époque en ruine, il s’est appliqué à le restaurer avec sa femme pendant vingt ans en respectant le tracé d’origine tout en y installant un confort agréable. Des travaux colossaux menés sans architecte et avec seulement 5% de subventions. En 1987, une fois le gros des travaux terminé, toiture, murs et plafonds, il s’attaque au jardin de 2000 m2. Jugé trop petit, il rachète une ancienne bâtisse agricole abandonnée qu’il rase pour gagner 6000 m2. Une surface  jugée « digne » pour un beau manoir et « suffisamment grand pour s’épanouir ». Passionné des jardins, cet autodidacte dessine le sien en y faisant cohabiter trois styles différents : le tracé géométrique façon Le Nôtre, l’élégance toscane, et le style anglais. Sur une colline artificielle, les deux axes principaux du jardin, jalonnés de haies bien taillées, convergent. A leurs extrémités, se trouvent une fontaine et d’autres « capteurs de regards ». Des plantes et arbres régionaux complètent l’ensemble au-delà des haies. Et puis, le paysagiste amateur prend un malin plaisir à y intégrer 28 petits points d’intérêts à côté d’attractions plus spectaculaires. En font partie des bancs en bois discrets, un petit étang avec une fontaine, un mini labyrinthe avec des grues sculptées et un jardin dit « contemporain » avec des plantes annuelles. Pour contempler en toute sérénité le résultat de 30 ans de travail, le propriétaire recommande une visite de 2 h. Un minimum pour rêver et pour se rendre compte que même si le jardin prend beaucoup de place, jamais il ne fait ombre au manoir. Bien au contraire, il le souligne et le mets en valeur.-  Un troisième vœu que Jean-Pierre Gentilhomme a réussi à exaucer. (Réd. MoNo)

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